Kolumne

Die lange Reise nach Hause

In den fünfziger und sechziger Jahren als meine Eltern in die Schweiz einreisten, waren Sie als billige Arbeitskräfte herzlich willkommen. Jedoch nur solange man Arbeitete. Entschied ein Elternteil sich um die Kinder zu kümmern, musste dieses Elternteil spätestens nach drei Monaten die Schweiz wieder verlassen.
Zu dieser Zeit hatten meine Eltern bereits zwei Töchter, und da der Aufenthalt in der Schweiz sowieso nur vorübergehend sein sollte, entschieden Sie sich Ihre beiden Töchter bei Ihren Grosseltern zu lassen. Dies war wohl der schwerste entscheid ihres Lebens.
Noch Jahre danach war dieser Entscheid immer wieder ein Thema. Wieso erfahrt ihr noch.

Voller Mut und Hoffnung in der Schweiz eingereist, gingen sie Ihrer täglichen Arbeit nach. Zu dieser Zeit teilten sich meine Eltern mit Ihren Geschwister und Schwager eine vier Zimmer Wohnung. Nur das Bad war im Freien. Gelebt wurde hauptsächlich in der Küche. Hier lachte, Ass, Spielte und Unterhielt man sich. In dieser kleinen Küche fühlte man sich zuhause und geborgen, vergessen waren hier die täglichen Probleme. Egal ob man in diesem Land nur Geduldet, und weder der Sprache mächtig war und Sitten wie Gebräuche Verstanden hatte. In diesen vier Wänden fühlte man sich Gebirgen und Zuhause.

Wie viele anderen Migranten kehrten auch mein Eltern vier Wochen im Jahr nach Sizilien zurück.faehre In das geliebte Vaterland, das einem zu wenig gab um zu Leben, und zu viel um zu
sterben. Die Reise dauerte zu dieser Zeit über 30 Stunden. Zusammengepfercht in kleine sechser Abteile. die man oft mit fremden Landsleute teilen musste. Über die Nacht wurden die Sitze zu betten umgebaut. Keine Klimaanlagen bei grösster Hitze und eine nie endenden Reise. Auch ich hatte die Ehre solche Reisen zu vollziehen, Ich erinnere mich noch gut an diese Fahrten. Ich spüre noch heute die Hitze auf meinem Körper. Auch liegen mir immer noch die verschiedenen Düfte die sich Ihren Weg durch die Korridore und Kabinen suchten tief in der Nase. Erreichte man die Enge von Messina war es im Vergleich noch noch einen Katzensprung bis zum Ziel. Und während der Zug ins Schiffte verladen wurde, fing das Herz voller Freude zu tanzen und die Reisemüdigkeit weichte einer art Feststimmung.
Nur noch wenigen Stunden und wieder kann man die Liebsten in die arme schliessen. Man ist zuhause.

Im gegenzug verflog auf der Rückreise an gleicher stelle die unbeschwerte und fröhliche Sizilianische Art. Meistens verfiel man in eine bis Mailand anhaltende Melancholie und Heimweh Stimmung. Die nächsten Stunden verbrachte man in Zweifel über den getroffen Entscheid. Doch kaum hatte man die Grenze zu der Schweiz überschritten, kehrte die Normalität zurück, und man freute sich auf die Ankunft in das in der Zwischenzeit gewordene zweite Zuhause.

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